Die Preise für Mietwohnungen steigen immer weiter in die Höhe. Dennoch sind immer mehr Menschen auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Studenten, die kleine Apartments nahe der Universität suchen, Singles, Paare und Familien, die in ein anderes Stadtviertel oder eine andere Stadt umziehen sowie junge Familien, die von der Stadt aufs Land ziehen möchten. Die Gründe sind vielfältig. Doch eines ist allen gemein: Die Wohnungssuche hat sich mittlerweile zu einer wahren Odyssee entwickelt.
Odyssee Wohnungssuche
Wer in letzter Zeit nach einer neuen Bleibe gesucht hat, kennt es: Falls man überhaupt einen Rückruf oder eine Antwort auf eine Anfrage zu einer Besichtigung bekommt, findet man sich mit gefühlt 100 anderen Interessenten zu einer Massenbesichtigung am gewünschten Objekt ein, wobei gewünscht fast schon euphemistisch ausgedrückt ist, da wir uns mittlerweile mit fast allem zufrieden geben, hauptsache, wir bekommen überhaupt eine neue Wohnung. Da stehen wir nun mit all den anderen Wohnungssuchenden im Hausflur des Gebäudes in Reih und Glied das Treppengeländer entlang hinauf bis zur Wohnung in der 4. Etage, die wir besichtigen möchten. Sie ist zu eigentlich zu teuer für uns. Aber gut. Das sind sie mittlerweile fast alle. Die Zeit drängt. Wir lassen unseren Blick schweifen und ein bedrückendes Gefühl beschleicht uns. Warum sollte der Vermieter gerade uns auswählen? Die Situation erscheint hoffnungslos. Doch es geht auch anders.
Mit diesen Tipps steigern Sie Ihre Chancen
Seien Sie optimal vorbereitet und gehen Sie die Wohnungssuche positiv an. Seien Sie den anderen Interessenten ein Stück voraus. Mit den nachfolgenden Tipps haben Sie künftig mehr Erfolg bei der Wohnungssuche und werden Ihren zukünftigen Vermieter von sich überzeugen.
Der erste Eindruck zählt
Beginnen Sie bereits bei der schriftlichen Anfrage zu einer Besichtigung damit, sich von anderen Interessenten zu unterschieden. Begrüßen Sie den Vermieter oder Makler mit dessen Namen. Dieser ist meist oberhalb des Kontaktfeldes oder am Ende des Inserats zu finden. So fühlt er sich gleich persönlich angesprochen. Stellen Sie sich mit einer knappen Beschreibung Ihrer Familie sowie Ihrer beruflichen Situation vor und erklären Sie kurz, warum Sie umziehen möchten und warum dieses Objekt genau das richtige für Sie ist, aber bleiben Sie bei der Wahrheit: Ihr Vermieter wird spätestens bei der Selbstauskunft herausfinden, ob Ihre Gehaltsangaben stimmen. Ihr Gegenüber weiß es zu schätzen, dass Sie sich die Zeit für eine Vorstellung nehmen und nicht, wie alle anderen, einfach nur den "Ich-möchte-diese-Wohnung-besichtigen-Button" anklicken. Wohnungen sind rar geworden und ein Anbieter erhält bereits in den ersten Stunden nach Einstellen der Wohnung in ein Immobilienportal mehrere hundert Anfragen. Wen würden Sie zur Besichtigung einladen?
Bereiten Sie sich auf das erste Telefonat vor
Nachdem Sie die erste Hürde geschafft haben, folgt der nächste Schritt: Der Anbieter wird Sie telefonisch kontaktieren, um einen Termin mit Ihnen zu vereinbaren. Er hat durch Ihr interessantes Anschreiben einen positiven Eindruck gewonnen, den Sie nun bestätigen müssen. Setzen Sie sich aufrecht hin und lächeln Sie während des Telefonierens. Ihre Stimme klingt dadurch freundlich und schafft eine positive Gesprächsgrundlage. Sprechen Sie langsam. Lassen Sie Ihre Stimme durch Akzentuierung einzelner Gesprächsabschnitte wirken. Denken Sie daran: Der Anrufer kann Sie nicht sehen. Er hört nur den Klang Ihrer Stimme. Selbstverständlich sollten Ihre Aussagen dabei konsistent zu Ihren Beschreibungen sein. Seien Sie höflich, bedanken Sie sich für den Anruf und beenden Sie das Gespräch mit einer Bekundung Ihrer Vorfreude auf den Besichtigungstermin. Bei all dem sollten Sie sich jedoch treu bleiben. Nichts wirkt gestellter, als auswendig gelernte Floskeln und eine übertriebene Wortwahl.
Wählen Sie das passende Outfit
Der große Tag ist gekommen: Die Besichtigung ihrer möglicherweise neuen Wohnung steht an. Heute entscheidet sich, ob Sie den Zuschlag unter all den Interessenten erhalten. Bereiten Sie sich deshalb ein weiteres Mal optimal vor. Es ist nicht entscheidend, dass Sie einen Anzug tragen oder sich sonst in irgendeiner Art verstellen, sondern vielmehr, dass Sie Ihr persönliches Ich im besten Licht präsentieren. Wählen Sie Kleidung, die Sie gerne tragen und in der Sie sich rundum wohl fühlen. Gleiches gilt für Ihre Frisur, Ihren Schmuck, Ihr Parfum und Ihr Make-up. Nur, wenn Sie eins mit sich sind, werden Sie diese Ausstrahlung und Energie transportieren. Dann wirken Sie sympathisch, glaubhaft und überzeugend.
Tipps für die Wohnungsbesichtigung
Seien Sie pünktlich, geben Sie sich interessiert, stellen Sie Fragen und betreiben Sie Smalltalk. Versuchen Sie, positiv in Erinnerung zu bleiben. Auch hier gilt: Verstellen Sie sich nicht. Bleiben Sie authentisch. Der Vermieter wird merken, wenn Sie sich verstellen und das wird ein unangenehmes Gefühl bei ihm hinterlassen. Wenn Sie Mängel am Objekt entdecken, sprechen Sie den Vermieter gerne darauf an. Doch Vorsicht: Vermieter wollen möglichst wenig Aufwand und Ärger mit Mietern haben. Ist ein Interessent bereits bei der Besichtigung penetrant und bemängelt jede Kleinigkeit, wird sich der Vermieter nach einem leichteren Mieter umsehen.
Ihre Unterlagen und Nachweise
Am besten, Sie nehmen all Ihre Unterlagen und Nachweise gleich zur Besichtigung mit. Erstellen Sie eine kleine Mappe, in der Sie Ihre letzten drei Gehaltsnachweise, eine aktuelle Schufa-Auskunft, eine ausgefüllte Selbstauskunft und möglicherweise eine weitere Kurzbeschreibung Ihrer Person sowie ein sympathisches Foto einbinden. Falls Ihnen die Wohnung so gut gefällt, dass Sie gerne einziehen möchten, überreichen Sie dem Vermieter die Mappe am Ende der Besichtigung mit ein paar freundlichen Worten. So erhält er gleich nach der Besichtigung alle Daten und Nachweise, die er sowieso vor der Vermietung von Ihnen einfordern wird. Ihr Vorteil: Sie kommen den anderen Interessenten zuvor. Haben Sie bei der Besichtigung einen positiven Eindruck beim Vermieter hinterlassen und hält er bereits alle Ihre Unterlagen in der Hand, gibt es keinen triftigen Grund mehr, andere Interessenten anzuschreiben, auf Nachweise zu warten und weiter Zeit und Mühen aufzuwenden. Er hat mit Ihnen ja bereits den perfekten Mieter gefunden.
Falls es nicht klappt
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es beim ersten Mal nicht funktioniert. Es gibt mittlerweile einfach zu viele Interessenten und zu wenig Wohnungen. Manchmal entscheidet die Sympathie, manchmal das Gehalt und manchmal Gründe, die wir vermutlich nie herausfinden werden. Bleiben Sie dran. Bereiten Sie sich auch für die nächste Wohnungsbesichtigung gründlich vor. Wer weiß, vielleicht wird es bald Ihre sein.
Autor: Kerstin-Susanne Kurdzel
Bild: Pixabay
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